Fühlst du dich auch manchmal erschlagen vom Überangebot an Ernährungswissen – und weißt am Ende gar nicht mehr, was du eigentlich glauben sollst? Verständlich. Es gibt vegane, vegetarische, rohköstliche, Low-Carb-, Paleo- oder Frutarier-Ernährungsweisen – und sogar die sogenannte Fleischfresser-Diät. Eine Bekannte erzählte mir einmal von einem Mann, der sich fast ein ganzes Jahr lang ausschließlich von Beeren ernährte – und dadurch all seine Krankheiten geheilt haben soll.

Viele dieser Konzepte zeigen Wirkung. Und es gibt Menschen, die gut damit fahren. Doch verabschieden wir uns an dieser Stelle von der Vorstellung, dass es die eine richtige Ernährung gibt – und dass alles andere falsch ist. Natürlich existieren Ernährungsformen, die langfristig nicht gut für unseren Körper sind und ihn aus dem Gleichgewicht bringen. Doch Schwarz-Weiß-Denken hilft uns nicht weiter.

Worauf kommt es also an?

Du unterliegst ständiger Veränderung. Was fest erscheint, ist in Wahrheit in Bewegung: Deine Zellen erneuern sich fortlaufend, Gedanken und Gefühle wandeln sich – und selbst eine Meinung, die du heute noch fest vertrittst, kann morgen schon anders aussehen. Auch die Natur ist im Wandel: Mit jeder Jahreszeit schenkt sie uns andere Kräuter, Früchte und Lebensmittel – genau passend zu unserem sich verändernden Bedarf.

Wir stehen tagtäglich unter dem Einfluss unzähliger innerer und äußerer Faktoren – auch diese verändern sich ständig.

Ursprünglich lebten wir Menschen im Einklang mit diesen natürlichen Zyklen. Doch spätestens seit der Industrialisierung haben wir uns im Westen zunehmend von der Natur – und damit auch von unserer eigenen inneren Natur – entfremdet. Diese Entkopplung ist mitverantwortlich für viele sogenannte Zivilisationskrankheiten.

In der ganzheitlichen Ernährungsarbeit betrachten wir den Menschen individuell – und gleichzeitig als Teil eines größeren natürlichen Zusammenhangs. Denn im Kern unterliegen wir alle denselben universellen Gesetzmäßigkeiten.